Und wenn morgen die Welt unterginge,
dann möchte ich sagen können, danke,
es hat gereicht.
Ich habe jeden Apfel und jeden Hummer genossen
und eins von beiden war immer da.
An Wolkenspielen habe ich mich satt gesehen
und Wein war in den Gläsern und Brot auf dem Tisch
und unsere Gedanken schwappten über.
Und wenn morgen die Welt unterginge,
dann möchte ich sagen können, danke,
ich habe geliebt.
Mein Herz habe ich verschenkt,
obwohl ich Angst hatte.
Ich habe geküsst, auch wenn zu arbeiten
ergiebiger gewesen wäre,
ich habe Münzen in Mützen geworfen und
morgens im Bus gelächelt.
Und wenn morgen die Welt unterginge,
dann möchte ich sagen können, danke,
ich habe gelebt
und die Lebensmittel nicht
zu meiner Lebensmitte gemacht
und mein Bankkonto nicht meine Freiheit
bestimmen lassen
und mein Glück nicht an die Couch gehängt,
die ich mir leisten konnte oder auch nicht.
Wenn morgen mein Leben endete,
dann möchte ich sagen können, danke,
ich habe geglaubt,
dass Gottes Reich mitten zwischen uns ist,
und der Eintritt ist frei.
(aus: Brot & Liebe. Wie man Gott nach Hause holt)
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Dorothee Anton (Dienstag, 08 Oktober 2013 16:37)
Liebe Frau Niemeyer
so oft schon haben mir ihre "Freudenworte" Freude gemacht. Ich lese sie , kann plötzlich aufatmen und fühle mich tief berührt. Danke, dass Sie ihre Worte und Gedanken teilen. Sie streuen Ihre Worte in die Welt- aber keines geht verloren ... sie finden einen Platz, wurzeln und tragen Früchte. Danke.
Herzliche Grüße
Dorothee Anton
*freudenwort (Mittwoch, 09 Oktober 2013 18:22)
Liebe Frau Anton,
tausend Dank für Ihre tolle Rückmeldung.
Ich werde weiter streuen :-)
Ihnen einen leuchtenden Herbst und herzliche Grüße aus Hamburg!
Susanne Niemeyer