kann man auch lesen:
Ich liebe es, Tee mit Milch und Zucker zu trinken und der Tee hat genau die richtige Farbe. Ich liebe die Ernsthaftigkeit in den Augen meines allerkleinsten Freundes, wenn er Giraffe und Eisbär zum Essen einlädt und ihnen Suppe aus Legosteinen auftut. Ich liebe den Geruch in mancher Nacht, wenn das Meer ganz nah zu sein scheint. Ich liebe das Gefühl frisch geduscht zu sein. Ich liebe Sonntagnachmittage, an denen man nichts anderes tut als zu zweit zu sein und irgendwann ein Stück Käsekuchen zu essen. Ich liebe den Blick aus meinem Fenster, auch wenn er nicht perfekt ist. Es gibt noch eine Menge weiterer Dinge, die ich liebe. Aber eine mürrische Stimme stoppt mich: „Willst du die Liebe etwa auf so einen Kleinkram reduzieren? Die Himmelmacht, die Größte? Heutzutage wird doch alles geliebt: Haftpflichtversicherung, Toilettensitze, Mc Donalds? Ich liebe es.“ Na und? Wer bin ich, dass ich sagen könnte, diese Liebe sei falsch? Vielleicht gibt es tatsächlich Menschen, für die es das Größte ist, vor einer Tüte Pommes zu sitzen, weil es so vertraut und so verlässlich ist. Die Liebe wird doch nicht kleiner, wenn man mehr liebt. Wer redet uns ein, dass die Liebe immer mit einem Paukenschlag kommen muss? Wer will das denn, sein Leben lang auf die Pauke hauen? Manchmal ist es eben der Widerhall, der erfüllt: Eine Sinfonie aus Käsekuchennachmittagen und Meeresduft, Sonntagsaugenblicken und meinetwegen auch Pommes Frites.
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