Wann hast du das letzte Mal bäuchlings auf einem Steg gelegen und nach Fischen geschaut? Sonne schien in deinen Nacken. Unter dem Holz gurgelte das Wasser und golden schimmerte der Grund. Wann hast du zuletzt Marshmallows über einem Lagerfeuer gegrillt? Und dir keine Gedanken gemacht um Kalorien oder Rußpartikel sondern nur darum, dass die Zuckerfäden dir nicht die Zunge verbrennen.
Wann hast du aufgehört, deine Schuhe auszuziehen, sobald du ans Meer kommst? Wann hast du zuletzt einem Sonnenaufgang zugesehen, der nicht erst auf Hausdachhöhe begann? Hast den Kaffee kalt werden lassen, die Zeitung vergessen und einfach nur geschaut? Wann warst du zum letzten Mal 48 Stunden offline? Kein Handy, kein Facebook, kein Twitter, kein E-Mailprogramm.
Wo war es zuletzt ganz still? So still, dass du deinen Atem anhalten wolltest, um nicht zu stören. Wann hattest du zum letzten Mal das angenehme Gefühl, niemand weiß, wo du bist und was du gerade machst? So wie in Kindertagen, als die Verabredung galt: Komm rein, wenn die Laternen angehen. Und weg warst du. Und niemand fand das unmöglich. Wann hast du das letzte Mal zum Spaß auf einer Mauer balanciert? Wo fiel dir zuletzt auf, wie der Morgen riecht? Und wie würdest du ihn beschreiben? Grüner Apfel, Regenfeuchte, Harz und Moos?
Wann hast du „man könnte mal wieder“ gesagt und es tatsächlich getan? Es ist Sommer! Wann, wenn nicht jetzt?
kann man auch hören: Radiokirche NDR 2
postino (Montag, 16 Juni 2014 10:46)
Gestern, vor dem Zustellen eines interessanten Briefes für die Musikerin - auf einer wohligwarmen Mauer geruht, umringt von weißen Rosen im Zinnkrautmeer. Immer wieder mal hoch ins BLAU geschaut; dabei das Gefühl wie während einer nicht zu heißen Fangopackung .... und immer noch mitdabei die Musik von Bach, mindestens drei Stunden lang mittags gelauscht - Draußen auf dem Kirchberg in der Sonne. Durch ein Menschengeschenk! einem Wandermusiker - Drinnen an der Orgel.
Offenes Portal
Und konzertierende Vögel unterm Himmelszelt
SONNE überall
Durfte sehen, wie glücklich er herausschritt: Die Augen leuchtend wie der Himmel.