Randnotiz

Einander groß machen. Und einander groß sein lassen.

Die Geschichte der Kirche ist eine Geschichte des Gegenteils:

Gott groß. Mensch klein. Jesus Retter. Mensch Sünder. Missionare Rechtgläubige. Die Zu-Missionierende Ungläubige. Priester Hüter des Heiligen. Gläubige Bedürftige. Der Mann als Mensch. Die Frau als Gehilfin. Das ist heute alles nicht mehr so offensichtlich. Aber geblieben ist der Ausgang vom Mangel. Vom Defizit. Dir fehlt was, darum brauchst du Gott.

Das wäre doch ein armer Gott, der seine Größe definiert, indem er seine Geschöpfe klein hält.

Denken wir es andersrum: Gott macht Menschen, die wie Gott sind. Lebendig. Leuchtend. Überwältigend. Ansteckend. Mächtig. Wir.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Uwe Herde (Donnerstag, 11 Mai 2017 09:22)

    Etwas Großes gelassen aussprechen. So gehts. Danke!

  • #2

    Gundolf (Sonntag, 14 Mai 2017 10:35)

    Schade, dass diese "gute" Botschaft bei so vielen Geistlichen, Pfarrern, Pastoren, Priestern, Bischöfen, Kardinälen nicht angekommen oder verstanden ist.
    Und das trotz 500-jähriger guter Aufklärungsarbeit eines gewissen Martin L.
    Danke für das Wiederholen der Botschaft!

  • #3

    Judith Manok-Grundler (Sonntag, 14 Mai 2017 19:30)

    Liebe Susanne,

    dank Dir für diesen wunderbaren Text, der so punktgenau mein Gottesbild (und Kirchenbild) beschreibt. Leider hat das in vielen Bereichen der christlichen Kirchen immer noch nur wenig mit der Realität zu tun.
    Eine theologische Arbeit, die ich im Jahr 2000 schrieb, schloss ich mit meinem Text "Ein Kirchentraum". Hier ein kurzer Auszug (im Lauf der Zeit etwas überarbeitet):

    "Ich träume von einer Kirche,
    in der Frauen ihren Platz haben,
    unabhängig davon, wie sie sind und leben.
    ...
    Ich träume von einer Kirche,
    die Frauen nicht klein hält,
    sondern sie dabei unterstützt, das Eigene zu entdecken und zu leben.

    Ich träume von einer Kirche,
    die auch in Frauen Gottes Ebenbild entdeckt
    und ihnen eben darum ihre Würde lässt.
    ...
    Ich träume von einer Kirche,
    in der nicht Männer machtvoll regieren,
    sondern Frauen und Männer ihre Vollmacht für das Leben nutzen.
    ...
    Ich träume von einer Kirche,
    in der unbeirrbare, unbezwingbare Hoffnung die Richtung angibt
    und nicht ängstliches Festklammern an Gewohntem."

    Das erlebe ich immer noch häufig als Wunschdenken - und ein gewisser Martin L. ist daran nicht unschuldig. Sein Denken und Reden über Frauen war in Teilen (und das sicher nicht nur der Zeit geschuldet) verheerend für das Frauen- und Mutterbild. Das sollten wir - bei all dem Positiven was von ihm ausging - nicht vergessen.






 

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