Im Januar fühle ich mich wie aus dem Nest geworfen. Zu früh, unvorbereitet, draußen wird es noch immer vor Abend dunkel, keine Blume wagt sich ans Licht, nur ich soll voller Tatendrang einen neues Jahr beginnen, 5 Kilo abnehmen, ein Buch schreiben, für den nächsten Halbmarathon trainieren (weil das jetzt alle tun), tanzen, zeichnen oder das Badezimmer streichen, während die Räume merkwürdig kahl aussehen, so ohne Lichterketten und Kerzenschein. Der Weihnachtsbaum liegt im Rinnstein, keine Sentimentalitäten. Das Leben geht weiter, fast forward. Dabei fühle ich mich im Winterschlafmodus, die Welt kann gern im März wieder anklopfen. Bis dahin würde ich gern einschneien, nicht so dramatisch, wie im Süden, gerade nur soviel, dass alles still und gedämpft ist und angenehm hell. Januartage machen keinen Lärm. Von Natur aus nicht. Sie schweigen vielversprechend.
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Tatjana (Donnerstag, 17 Januar 2019 09:29)
Du sprichst mir aus der Seele, liebe Susanne - einen entspannten, schläfrig-frohen Start ins neue Jahr wünsche ich Dir! Und nen Haufen Segen oben drauf!