Gestern saßen wir lachend am Tisch, während die Kanzlerin im Fernsehen inständig darum bat, Kontakte einzuschränken. Die Zahlen sind höher als im Frühjahr, aber so richtig angekommen ist es noch nicht. Der Sommer hat eine Tür geöffnet, und es fällt schwer, sie wieder zu schließen. Dabei ist es drinnen auch schön. Trotzdem fühlt sich eine Seite in mir wie ein Kind, das noch nicht aufhören will zu spielen. Weil es sich nicht vorstellen kann, wann dieses „Morgen“ ist, an dem es weiterspielen wird. Zum Glück bin ich meistenteils erwachsen, was langweiliger klingt als es ist. Im Gegensatz zu meinem fünfjährigen Ich weiß ich nämlich mittlerweile, wie viele Schlupflöcher es gibt, die das Leben lebenswert machen. Hallo Herbst. Ich komme!
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Gundolf (Sonntag, 18 Oktober 2020 20:49)
Jetzt, da die Sommertür endgültig geschlossen wurde, da hilft nur das eine oder andere gute Buch, dem Herbst-Blues zu entgehen.
Zum Beispiel eines mit Eva und Zitronenfalter.
Z.B. eines mit Tagträumer(n).
Z.B. eines Namens Bibel.
Ich habe aus letzterem gerade Lukas sein Evangelium und seine Apostelgeschichte gelesen. Was für ein Krimi ...
Judith Manok-Grundler (Dienstag, 20 Oktober 2020 10:53)
Liebe Susanne,
meine Sommertür steht noch einen Spalt auf, damit warme Luft und Sonnenschein ins Nebelgrau kommen kann. Und nebenher lade ich den Sommer auch ein, mit mir in den Herbst zu gehen und mal ein wenig zu schauen, was der Herbst so bietet.
Ich wünsch dir viele lebenswerte Momente.
Herzlich
Judith
Katharina (Montag, 26 Oktober 2020 12:16)
Wieviele Türen kann man eigentlich aufmachen,bis man ganz unbedingt eine zumachen will und wie kommt es,dass das dann doch wieder eine geöffnete Tür ist.
Scheint so,als sei es mit den Türen so wie mit den vielen Spiegeln,in denen wir uns selbst immer anders sehen...mag sein,dass Sommer,Herbst und Winter nur durch Glastüren kommen. Und der Frühling?Der wird wohl irgendwie anders sein.
Oder?