So frei

Einmal ging Jesus in die Wüste, 

er musste etwas herausfinden, 

er aß nicht, er sprach nicht, er schaute kein Netflix, 

er twitterte nichts, vielleicht betete er.

Nach 40 Tagen war er hungrig 

Und mit dem Hunger kam die Versuchung

Sie trug ein Regenbogenshirt 

und ihre Stimme klang nach Mars Schokoriegel im Doppelpack:

„Wenn Gott wirklich mit dir ist, nimm dir was du brauchst

und lass diese Steine Brot werden.“

Aber Jesus schüttelte den Kopf:

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, 

sondern von Worten und Träumen, die aus Gottes Mund kommen.“

 

 Die Versuchung gab nicht auf, 

sondern nahm ihn ins Allerheiligste

und stellte ihn heraus aufs Höchste

und legte einen Glitter & Sparkle-Filter um ihn

dass er leuchtete, hell wie das Universum

und rief: 

„Du bist der Größte! Zeig, was du kannst! Spring!

Steht nicht geschrieben, dass Engel dich auf Händen tragen?“

Aber Jesus stieß die Versuchung weg:

„Es steht auch geschrieben:

Du sollst Gott nicht auf die Probe stellen.“

Die Versuchung ließ noch immer nicht locker,

sie bot ihm alle Königreiche und das weltweite Netz,

und schenkte ihm 10 Tausend neue Follower auf Insta,

die berät wären, ihn anzubeten,

und ließ Likes und Konfetti regnen:

„Das alles“, rief sie, „gehört dir,

wenn du mich anbetest!“

Aber Jesus stemmte sich dagegen:

„Niemals! Ich will niemanden anbeten, außer Gott.

Ich bin so frei.“

Da gab sich die Versuchung geschlagen 

und es kamen Engel und brachten Gin Tonic und Falafel 

und ein frisches Hemd in Himmelblau.

 

nach Matthäus 4, aus der Wohnzimmerkirche auf Instagram am 26. März

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Kommentare: 2
  • #1

    Gundolf (Montag, 29 März 2021 10:23)

    Super �����

  • #2

    Sigrid (Mittwoch, 21 April 2021 08:45)

    Wie schön! Der Gintonic und die Falafel haben mir besonders gut gefallen. :-)

 

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